Verlag
Anschrift:
Alibri
Verlag, Postfach 100 361, 63739 Aschaffenburg
Fon (06021) 581 734
Fax
(06021) 581 4560
eMail ferkel@alibri.de
Der
Alibri Verlag steht in der Tradition der kritischen Aufklärung.
Er bietet ein Forum für all jene, die jede Ideologie
hinterfragen und kein Denkverbot gelten lassen. Die publizistischen
Schwerpunkte liegen dabei auf der Kritik von Religion und Esoterik,
auf der Reflexion eines zeitgemäßen wissenschaftlichen
Weltbildes sowie auf der Diskussion philosophischer und kultureller
Gegenentwürfe zu den herrschenden Zuständen.
Da
die Fackel der Aufklärung unvermeidlich so manchen „Bart“
ansengt, gab es in den vergangenen zehn Jahren immer wieder
Auseinandersetzungen um Alibri-Bücher, die auch vor Gericht
ausgetragen wurden.
Im
Februar 1999 wurden einige Passagen aus den Büchern Waldorf
Connection und Erlöser von Guido & Michael Grandt vom
Landgericht München untersagt. Geklagt hatten nicht die
Anthroposophen, mit denen sich beide Bücher kritisch
auseinandersetzten, sondern ein von ihnen in einem anderen Verfahren
aufgebotener „Gutachter“, dessen Unseriosität die
beiden Autoren anhand zahlreicher Zitate in ihren Büchern
untermauert hatten. Das Gericht befand, daß die betreffenden,
teilweise bereits viele Jahr zuvor veröffentlichten
Zitatstellen, obwohl im Original in keinem einzigen Fall
inkriminiert, unzulässig seien. Alibri brachte von Waldorf
Connection wenige Wochen nach dem Prozeß eine überarbeitete
Fassung heraus; insgesamt erreicht das Buch drei Auflagen (und ist
mittlerweile vergriffen).
Kurz
darauf unternahm der Bund der Freien Waldorfschulen (vertreten durch
denselben Anwalt) den Versuch, das Buch Rasse Mensch von Petrus van
der Let und Christian Schüller vom Markt zu klagen. Dabei ging
es um die kritische Darstellung von Rudolf Steiners anthropologischen
Vorstellungen. Aufgrund offensichtlich geringer Erfolgsaussichten
wurde die Klage nicht vor Gericht getragen. Das Buch ist heute noch
lieferbar.
Im
Sommer 1999 erschien Colin Goldners Studie Dalai Lama – Fall
eines Gottkönigs. Bereits kurz nach der Veröffentlichung
ging beim Verlag eine Morddrohung gegen den Autor ein; an die
Büro-Adresse des Autors wurde ein Päckchen mit einem
getöteten Huhn geschickt. Gegen Verleger Gunnar Schedel erging
eine anonyme Anzeige wegen Beschimpfung eines religiösen
Bekenntnisses (§ 166 StGB); nach einem halben Jahr wurden die
Ermittlungen eingestellt. Das Buch wird im Sommer 2008 in einer
überarbeiteten und erweiterten Auflage erscheinen.
Im
Frühjahr 2004 kam es – erneut vor dem Landgericht München
– zu einem Verfahren, über eine Aussage des Autors Klaus
Weber. Weber hatte im Sammelband „Niemand kann seinem Schicksal
entgehen“ – Kritik an Weltbild und Methode des Bert
Hellinger Franz Ruppert, einen Protagonisten der
Familienaufsteller-Szene, angegriffen, weil dieser mit Bezug auf den
Zweiten Weltkrieg geschrieben hatte: „Kriegsfolgen sind die
schwersten Traumafolgen.“ Weber verstand dies aus dem Kontext
heraus als Umkehrung des Täter-Opfer-Verhältnisses und warf
Ruppert vor, das unvorstellbare Leiden vor allem der Juden gegenüber
traumatischen Erlebnissen der Täter hintanzustellen. Das
Landgericht München untersagte diese Interpretation der
Äußerungen Rupperts; ein halbes Jahr später hob das
Oberlandesgericht München dieses Urteil jedoch auf.
Alibri
brachte umgehend nach dem Prozeß noch im Juni 2004 eine (in
einer Formulierung) korrigierte Fassung des Buches heraus. Nach dem
juristischen Erfolg im Herbst wäre der Verkauf der ersten
Auflage wieder möglich gewesen. Da jedoch in der Zwischenzeit im
Bereich der Familienaufsteller viel passiert war, entschied sich der
Verlag im Januar 2005 eine überarbeitete und erweiterte dritte
Auflage zu drucken, die noch heute lieferbar ist.